Identitäten
Die Einrichtung einer Identität ist für den Betrieb des Telefons zwingend erforderlich und deshalb Teil der Ersteinrichtung.
Für die Ersteinrichtung ziehen Sie auch die Betriebsanleitung des Telefons zurate.
Eine Identität beinhaltet sämtliche Konfigurationsdaten um sich bei einer TK-Anlage/beim Provider zu registrieren und darüber telefonieren zu können.
Für das Telefon können bis zu 6 Identitäten für verschiedene TK-Anlagen und/oder VoIP-Provider eingerichtet und bedarfsweise (auch als Fallback) aktiviert werden. Somit kann das Telefon z. B. für mehrere Standorte oder Firmen an mehreren TK-Anlagen parallel betrieben werden.
Kommende Rufe sind über alle aktivierten und registrierten Identitäten möglich. Für gehende Rufe wird automatisch die aktuelle Standard-Identität genutzt.
Ist lediglich eine Identität eingerichtet, ist diese automatisch die Standard-Identität.
Ist dagegen mehr als eine Identität eingerichtet und aktiviert, wird zum Wechsel der Standard-Identität für jede Identität eine eigene Funktionstaste benötigt. Durch Drücken der Funktionstaste wird die zugehörige Identität zur Standard-Identität. Die vorherige Standard-Identität verliert diesen Status und steht nur noch für kommende Rufe zur Verfügung.
Achtung: Es erfolgt kein automatischer Wechsel der Standard-Identität.
•Bei Ausfall einer Standard-Identität blinkt die LED der dazugehörigen Funktionstaste gelb.
•Für die Aufrechterhaltung des Betriebs bei Ausfällen können Fallback-Identitäten eingerichtet werden.
Hinweis: Diverse für Funktionstasten verfügbare Funktionen wie Zielwahl, Anrufschutz und Rufumleitung beziehen sich auf einzelne Identitäten. Soll eine Funktion für alle eingerichteten Identitäten genutzt werden, muss die betreffende Funktionstaste für jede Identität eingerichtet werden (Ausnahme: Fallback-Identität).
Fallback-Identität
Eine eingerichtete Fallback-Identität erhält den Betrieb des Systems bei Ausfall der aktiv genutzten Identitäten aufrecht. Dabei überträgt das Telefon auch die Funktionstasten der ausgefallenen Identität an die Fallback-Identität, sofern die Funktionen bei der Fallback-TK-Anlage oder dem Fallback-Provider ebenfalls zur Verfügung stehen. Das Telefon kann wie gewohnt weiter benutzt werden.
Bei Ausfall einer Identität wird die zugewiesene Fallback-Identität automatisch an der TK-Anlage/beim Provider registriert. Dieser Vorgang startet automatisch und kann einige Minuten dauern. Sobald eine Fallback-Identität aktiv ist, leuchtet die Nachrichten-Taste und informiert den Benutzer über den aktuellen Status.
Nach Funktionswiederherstellung der ursprünglich genutzten Identität wird die Fallback-Lösung automatisch deaktiviert und der ursprüngliche Betrieb wieder aufgenommen.
Jede Identität kann nur eine Fallback-Identität haben und umgekehrt. Eine Verkettung oder Ringbildung ist nicht möglich.
Die Fallback-Identität muss an einer anderen TK-Anlage oder bei einem anderen Provider eingerichtet sein.
Sicherheit
Verbindungen können verschlüsselt werden, um das Mithören zu verhindern.
Die Verschlüsselung des Verbindungsauf- und -abbaus sowie die Signalisierung erfolgen durch SIPS. Die Verschlüsselung der Gesprächsdaten erfolgt durch SRTP (Secure Real-Time Transport Protocol).
Für die Verwendung von SIPS muss ein Zertifikat zur Verfügung gestellt werden. Das Zertifikat muss der TK-Anlage/dem Provider bekannt sein.
Wichtig: Bei Betrieb an der TK-Anlage wird die Verschlüsselung von der TK-Anlage vorgegeben. Die Einstellungen im Telefon müssen dahingehend angepasst werden.
Netzwerk
Für jede Identität sind diverse Einstellungen für Outbound-Proxy, NAT, diverse Ports usw. zu machen.
Der Outbound-Proxy ist ein zwischengeschalteter Server, über den alle VoIP-Anfragen und Verbindungen zum Anbieter laufen (mit Ausnahme der Registrierung).
Einstellungen im Bereich Outbound-Proxy sind erforderlich wenn
•die IP-Adresse nicht aufgelöst werden kann
•ein Outbound-Proxy im eigenen Netz vorhanden ist
•der Provider einen Outbound-Proxy fordert
Voraussetzungen für die Einrichtung
•Vom Provider/Administrator vorliegende Daten für den Outbound-Proxy
Das NAT-Verfahren (Network address translation) wandelt eine IP-Adresse eines z. B. privaten Netzwerks in eine IP-Adresse des öffentlichen Netzwerks um. Dabei bekommen alle Rechner, die im privaten Netzwerk miteinander kommunizieren, über nur eine IP-Adresse Zugang zum Internet. Die internen IP-Adressen des privaten Netzwerks sind dabei nicht zugänglich für das Internet.
Wichtig: Jede Portöffnung auf dem NAT-Router ist ein Sicherheitsrisiko. Führen Sie entsprechende Schutzmaßnahmen durch.
Voraussetzungen für die Einrichtung
•DNS-Server eingerichtet
•STUN-Server eingerichtet
Priorität zur Namensanzeige - Namensquellen
Das Telefon kann den Namen zu einer Rufnummer, der bei kommenden/gehenden Rufen im Display angezeigt wird, aus verschiedenen Namensquellen ermitteln.
Folgende Namensquellen stehen zur Verfügung:
•Zielwahl
•Kontakte
•SIP-P-Asserted-Identity
•SIP-To-From
•SIP-Contact
•LDAP
Die eingestellte Reihenfolge der Namensquellen entspricht der Priorität, mit der ein ermittelter Name verwendet wird.
Hinweis: Die Reihenfolge der aufgeführten Namensquellen entspricht den Default-Einstellungen.
Hinweis: Bei leerer Liste werden lediglich Rufnummern angezeigt.
Für SIP-P-Asserted-Identity, SIP-To-From und SIP-Contact gilt: Enthält der SIP-Kontakt des jeweiligen SIP-Headers einen Displaynamen, wird dieser zur Anzeige verwendet.
Für Zielwahltasten, Kontakte und LDAP gilt: Im Display wird die aktuelle Rufnummer angezeigt. Findet sich ein Eintrag mit passender Nummer, wird dessen Name angezeigt. Bei Zielwahltasten werden Label angezeigt, falls gesetzt.
Unterstützung von Voicemailboxen der TK-Anlage
Eine in der TK-Anlage eingerichtete Voicemailbox lässt sich durch Angabe der dazugehörigen Voicemail-Nummer mit der ausgewählten Identität verknüpfen. Nachrichten und Ansagen werden nicht im Telefon, sondern in der TK-Anlage gespeichert.
Wichtig: Unterstützt werden Voicemailboxen der folgenden TK-Anlagen:
•COMpact 4000
•COMpact 5010/5020 VoIP
•COMpact 5000/5000R
•COMpact 5200/5200R/5500R
•COMmander 6000/R/RX
•COMtrexx
Voraussetzungen für die Einrichtung
VoIP-Provider:
•Kenntnis des vom VoIP-Anbieter vergebenen Benutzernamens
•Kenntnis des vom VoIP-Anbieter vergebenen Passworts
•Kenntnis der ggf. vom VoIP-Anbieter vergebenen Authentifizierungs-ID
•Kenntnis der vom VoIP-Anbieter vergebenen URL
•Kenntnis des vom VoIP-Anbieter verwendeten Pickupcodes (sofern unterstützt)
•Unterstützung der verschiedenen Codecs durch den VoIP-Anbieter.
TK-Anlage:
•Kenntnis der in der Konfiguration der TK-Anlage eingetragenen internen Rufnummer für das Telefon
•Kenntnis des in der Konfiguration der TK-Anlage eingetragenen Passworts
•Kenntnis der von der TK-Anlage vorgegebenen IP-Adresse für das Telefon
•Kenntnis der IP-Adresse der TK-Anlage
•Kenntnis des von der TK-Anlage verwendeten Pickupcodes (sofern unterstützt)
• Unterstützung der verschiedenen Codecs durch die TK-Anlage
Einrichtung
Hinweis: Insbesondere bei Betrieb an einer TK-Anlage ist die Einrichtung per Provisioning empfehlenswert.
Manuelle Einrichtung:
1.Einstellungen vornehmen, Eingabe erforderlich für: SIP-Nutzername, Passwort, SIP-Registrar
2.Identität aktivieren
Hinweis: Die meisten hier aufgeführten Einstellungen sind für jede Identität getrennt einstellbar. Lediglich einige die Telefonie betreffende Netzwerkeinstellungen finden Sie identitätsübergreifend im Bereich Topologie der Netzwerkeinstellungen (z. B. LLDP, Jitterbuffer, STUN-Server).
Weboberfläche:
•Identitäten
•Funktionstasten > Taste auswählen > Funktion: Identität
Telefon:
•Einstellungen > Identitäten
•Einstellungen > Funktionstasten > Taste auswählen > Funktion: Identität
Provisioning:
Details zum Provisionieren dieser Funktion im Auerswald DokuWiki unter
Setting und
KeyVideo: Einrichtung an einer Telekom Cloud PBX
Video: Einrichtung einer Fallback-Identität